Deutsche Gebärdensprache ( DGS )

Deutsche Gebärdensprache ist die Sprache einer sprachlichen Minderheit, die Sprache der Gehörlosen- und Gebärdensprachgemeinschaft in Deutschland. Neben der Französischen, Amerikanischen, Schwedischen und Chinesischen Gebärdensprache gibt es die Deutsche Gebärdensprache ( DGS ) mit verschiedenen Dialekten. DGS ist eine vollwertige Sprache mit eigener Grammatik (Semantik und Syntax) und eigenem Lexikon.

Die DGS benutzt neben Mimik und Körperhaltung insbesondere Handzeichen, die Gebärden. Sie kann prinzipiell dasselbe leisten wie jede Lautsprache.

Ein ganz besonderer Stellenwert kommt der DGS als Verständigungsmittel der Gehörlosen untereinander zu. Sie ist die Seele der Gehörlosengemeinschaft, die deshalb auch Gebärdensprachgemeinschaft genannt wird. Gebärdensprache ist nicht nur für die soziale Gruppe der Gehörlosen identitätsstiftend, sondern auch für die Identität und Selbstfindung jedes einzelnen Gehörlosen von großer Bedeutung.

Im Kontakt mit der hörenden Umwelt können Gebärdensprachdolmetscher/innen in wichtigen Situationen eine gleichberechtigte Integration Gehörloser sicherstellen, die sonst aufgrund der zumeist begrenzten Lautsprachfähigkeiten Gehörloser nicht möglich wäre. ( nach S. Prillwitz )

Seit 1982 wird in der Bundesrepublik Deutschland im späteren "Zentrum für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser" ( Name seit 1987 ) die DGS erforscht und durch viele linguistische Belege wird sie zunehmend anerkannt.

Die Sprachgemeinschaft der Hörenden benutzt die Lautsprache ( LS ), die als "akustisch wahrnehmbare Erscheinung unterschiedlicher Qualität; bei Ausatmung entstehender Luftstrom wird durch Hindernisse auf seinem Weg in Schwingungen versetzt und mit Hilfe der Artikulationsorgane ausgeformt." ( nach W. Ulrich ) definiert wird.